Was ist eigentlich Behinderung
 
Grundsätzliches zum Thema Behinderung

Wenn jemand von Behinderung spricht, dann denkt jeder gleich an Rollstuhlfahrer oder Geistig behinderte Menschen. Aber es gibt auch eine Vielzahl anderer Behinderungen, die nicht gleich so offensichtlich sind und trotzdem eine ernste Beeinträchtigung darstellen. Zu diesen Behinderungen zählt auch die Inkontinenz. Leider ist es in unserer Gesellschaft immernoch so, daß solche Behinderungen nicht ernst genommen werden.
Was ist eigentlich Behinderung?

Von Behinderung spricht man, wenn körperliche Funktionen, geistige Fähigkeiten oder seelische Gesundheit eingeschränkt sind und diese Einschränkungen die Teilhabe am Leben der Gesellschaftbeeinträchtigen. Was sagt der Gesetzgeber dazu, wer körperlich, geistig oder seelisch behindert ist oder wem eine solche Behinderung droht, hat einRecht auf Hilfe. So bestimmt es das Sozialgesetzbuch. Und zwar auf die Hilfe, die notwendig ist, um dieBehinderung abzuwenden, zu beseitigen, zu verbessern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihreFolgen zu mildern.

Unterschied zwischen Behindert oder Schwerbehindert
Als Behinderter Mensch ist es grundsätzlich nicht erforderlich den "Grad der Behinderung" feststellen zulassen und durch einen Ausweis bescheinigen zu lassen. Als Ausnahmen gelten die Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen laut dem Teil 2 des NeuntenBuches des Sozialgesetzbuch, dem Schwerbehindertenrecht. Es regelt zum Beispiel den besonderen Kündigungsschutz , den Zusatzurlaub oder andere Nachteilsausgleiche. Behinderte Menschen, deren Grad der Behinderung wenigstens 50 beträgt und die in der Bundesrepublikwohnen, ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben oder hier beschäftigt sind, sind Schwerbehinderte Menschen. Jeder behinderte Mensch kann bei dem für seinem Wohnsitz zuständigen Versorgungsamt einen Antrag auf Feststellung der Schwerbehinderung stellen.

Die Ziele eines solchen Antrags
Ein solcher Antrag soll die Feststellung der Behinderung und Ihrer Schwere, der Nachweis bestimmter gesundheitlicher Merkmale zur Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen, die Ausstellung eines Ausweises zur Wahrnehmung von Rechten und Nachteilsausgleichen. Es gibt viele Nachteile, die behinderte Menschen in Kauf nehmen müssen die meisten Nachteilsausgleiche erhalten schwerbehinderte Menschen, allerdings nur wenn ganz bestimmte Vorrausetzungen vorliegen.

Als Gesundheitliche Merkmale sind auf dem Ausweis vermerkt:

Grad der Behinderung (in zehner graden 10-100 ) und evtl. entsprechende Merkzeichen
G    Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich eingeschränkt
aG  Außergewöhnlich gehbehindert
H    Hilflos
BI   Blind
Gl   Gehörlos
B    ständige Begleitung Notwendig
RF  Rundfunkgebührenbefreiung und Telefongebührenermäßigung möglich (Abhängig vom Anbieter)
Als Erklärung sei gesagt das diese Merkzeichen durchaus Kombiniert werden können. Ein Nachteilsausgleich besteht zum Beispiel bei dem Merkzeichen aG darin das man Parkerleichterungen gewährt bekommt. Bei dem Merkzeichen H , was für Hilflos steht, bekommt man einen Steuerlichen Freibetrag von 3700,- € im Jahr eingeräumt. Hilflos heißt nicht das der Betroffene selbständig gar nichts mehr kann, sondern vielmehr das er bei den alltäglichen und wiederkehrenden Verrichtungen des Täglichen Lebens im erheblichen Umfang dauernd auf Fremde Hilfe angewiesen ist. Das trifft auf sehr viele Rollstuhlfahrer zu.

Es gibt verschiedene Gebiete der Behinderung oder auch Kombinationen den sogenannten Mehrfachbehinderungen. Dabei wird zwischen den verschiedenen Behinderungen Unterschieden nach:
  • Körperlichen und Psychischen Behinderungen
  • Sozialen Behinderungen
  • Beruflichen Behinderungen
Gerade bei von Inkontinenz betroffenen kombinieren sich diese Klassifizierungen sehr häufig. Ein besonderes Augenmerk fällt hier auf die Sozialen Behinderungen. Behinderung und soziale Isolation treten im Zusammenhang mit Inkontinenz recht häufig auf. Viele der an Inkontinenz erkrankten Menschen Isolieren sich. Sie gehen nicht mehr aus dem Haus, vermeiden gesellschaftliche Kontakte. In Deutschland gibt es fast 8 Millionen Menschen die von Inkontinenz betroffen sind, wobei hier die Dunkelziffer deutlich höher sein dürfte. Menschen jeden Alters, jeder sozialen Schicht, kann diese Erkrankung treffen.