Die Ileozystoplastik oder Blasenaugmentation



Eine weitere Möglichkeit, bei Dranginkontinenz und instabiler Blase eine Linderung der Beschwerden zu verschaffen, ist die Ileozystoplastik oder auch Blasenaugmentation. Sie ist das häufigste angewandte Verfahren, hier ist ein ausreichender Harnröhrenverschlussdruck unabdingbar. Die Blase wird mit Dünndarm oder in Kombination mit Dickdarm erweitert, mögliche erhöhte Resturinmengen werden mittels eines Einmalkatheterismus beseitigt.

Die Ileozystoplastik ist ein größerer Eingriff zur Behandlung einer schweren Dranginkontinenz und instabilen Blase. Die Blase wird dabei in der Mitte gespalten und wie eine Muschel geöffnet. Ein Ileumabschnitt mit eigener Blutversorgung wird dann als Lappen auf die Blase genäht um deren Fassungsvermögen zu erhöhen und ungezielte Kontraktionen abzufangen.

Probleme mit dem Schleim
Das eingefügte Darmsegment produziert jedoch weiterhin Schleim, der Probleme bereiten kann. Ein Schleimpfropf kann sogar eine Harnverhaltung auslösen. Vielen Patienten fällt es nach dieser Operation schwer, die Blase vollständig zu entleeren. Einige von ihnen müssen auf intermittierende Selbstkatheterisierung zurückgreifen.

Stoffwechselstörungen
Da das eingesetze Darmsegment auch weiterhin vollständig seine Arbeit verrichtet und auch Schadstoffe dabei aus dem Urin in das Blut abgibt, kann es durchaus zu Stoffwechselstörungen kommen. Es ist jedoch ungewiß, ob langfristig die Gefahr einer Entwicklung von Blasenmalignomen besteht, die von diesem Darmsegment ausgehen. Bei jemanden, der ansonsten durch schwerste Pollakisurie und Dranginkontinenz behindert wäre, kann diese Operation jedoch gute Ergebnisse liefern.





Letzte Änderung am:  21 Dez 2013 13:22


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