Magnetresonanz-Tomographie des Schließmuskels



Bei einigen Patienten mit Entleerungsstörungen des Enddarmes ist die Befestigung des Schließmuskelapparates am Steißbein unzureichend. Diese Veränderung kann durch eine Magnetresonanz-Tomographie nachgewiesen und durch die sogenannte "dorsale Sphinkteropexie" operativ behoben werden. Aber auch andere Veränderungen des Sphinkters können durch dieses Verfahren nachgewiesen werden. Durch die sehr hohe Auflösung können schon kleinste Veränderungen sichtbar gemacht werden.

Die Magnetresonanz- oder Kernspintomographie ist ein nichtinvasives bildgebendes, als topographische MR-Spektroskopie aufzufassendes Diagnoseverfahren (Schnittbildverfahren) unter Nutzung eines Magnetfeldes hoher Feldstärke sowie von in gepulster Form eingestrahlten Radiowellen im Megahertz-Band von geringer Intensität. Hierdurch werden Protonen der Wasser- und Fettbestandteile im Organismus zur Kernspinresonanz angeregt. Nach Abschalten der MHz-Anregungsfrequenz werden die MR-Signale durch die Empfängerspulen, die den Patienten umgeben, aufgenommen. Das Signal ist von der Wasserstoffdichte und den Abklingzeiten abhängig. Durch Rechenoperationen eines Computers werden viele Messungen in verschiedenen Richtungen zu einem Schichtbild (Tomogramm) zusammengesetzt, das in Grau- oder Farbtonabstufungen Aufschluß über die räumliche Wasserstoffverteilung und ihre Wechselwirkungen mit der Umgebung gibt; zum Beispiel können je nach Aufnahmeverfahren wasser- oder fettreiche Gewebe als helle Flächen, wasserstoffarme Gewebe sowie schnellströmende Blutanteile als dunkle Flächen ohne Behinderung durch Knochenstrukturen erscheinen.

Die MR-Tomographie kommt zur Anwendung als Ganzkörperuntersuchung u. zur Diagnostik krankhafter Veränderungen, zum Beispiel des ZNS, von Leber, Niere, Pankreas, Harnblase, des Sphinkters sowie des Herz- u. Kreislaufsystems. Sie ermöglicht durch die dargestellten Wasserstoffdichte- u. Relaxationszeitunterschiede die scharfe Abgrenzung von Tumoren (Neoplasien), Ödemen, Blutungen (Hämorrhagien) oder Nekrosen gegenüber der gesunden Umgebung. Eine Kontrastverstärkung ist möglich durch Anwendung einer Gadolinium(Gd)-Komplexverbindung (Seltenerdmetall). Gd besitzt in der äußeren Elektronenhülle 7 Elektronen, woraus sich starke paramagnetische Eigenschaften ergeben. Der Paramagnetismus des Gd bewirkt eine Veränderung des Magnetfeldes im untersuchten Organ. Damit erreicht man eine Kontrastverstärkung des Bildes, ohne daß das Gd eigene Signale aussendet.

Die drei wichtigsten Komponenten eines MR Gerätes sind:

# Die Röhre zur Erzeugung der Magnetfelder
# Der Impulsgeber sendet die Hochfrequenzimpulse aus und regt die Atome im Körper an
# Der Computer errechnet die Bilder

Haben Sie leicht Raumangst?
Raumangst (Klaustrophobie) ist ein Problem in der Schnittbildgebung. Im Vergleich zur Computertomographie, bei der die Röhre etwas kürzer und offener ist, haben wir bei der Magnetresonanztomographie häufiger Probleme. Es wurden die sogenannten Tunnel in den letzten Jahren dank der Verbesserung der Technik und nicht zuletzt auch auf Wunsch und Drängen der Patienten weiter und kürzer. Die Tunnellängen betragen aber auch heute noch über 70 Zentimeter mit einem Durchmesser von unter 60 cm.






Letzte Änderung am:  21 Dez 2013 13:38


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