#4 von Chris » 09 Jan 2004 12:59
Hallo Tomkares,
auch ich bin nach einem Unfall vor 3 Jahren von Harn und Stuhlinko betroffen. Ich denke mal, dass es ganz normal ist, das es einige Zeit dauert, bis das Leben sich wieder einspielt. So wie ich es heute sehe hatte ich großes Glück. Zum einen hatte ich eine feste Partnerin, die mit der veränderten Situation klar kam, zum anderen war ich schon selbständig und konne mir meinen Tagesablauf einteilen.
Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass du die für dich passenden Hilfen und Hilfsmittel findest, Helmut hat ja schon so einiges davon erwähnt, Inkoslips, Irrigation, Analtampons, Akupunktur, ganz regelmäßige Mahlzeiten um nur einige zu nennen. Für mich ist auch nicht alles davon geeignet, ich verwende Slips und Akupunktur. Nicht außer Acht lassen darfst du aber die Psyche und so wie du deine Situation beschreibst halte ich es für angezeigt, dass du versuchst eine Therapie zu machen, damit dein Selbstwertgefühl eine Stärkung erhält. Ich selbst habe einige Jahre vor dem Unfall eine Therapie aus anderen Gründen gemacht und kann im Rückblick nur sagen - gut, dass ich das schon "erledigt" hatte - es hat mir sehr geholfen. Therapie hat nicht mit "Verrückt" sein oder solchen Dingen zu tun, es ist eine Hilfe wie andere Hilfsmittel auch.
Es ist sicher nicht einfach sich, wenn etwas daneben gegangen ist, hinzustellen und zu sagen - ich bin undicht, na und - aber das ist schon ein bischen der richtige Weg. Bei meinen vielfältigen Kunden habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Information im Vorwege verhindert, dass Situationen peinlich werden. So gehe ich eben ganz offen mit meiner Einschränkung um. Das das nicht Jedermanns Sache ist - na klar, kann ich nachvollziehen. Ich kann aber nach meinen Erfahrungen nur dazu ermuntern offen mit der "Einschränkung" umzugehen, es lohnt sich!
Viel Kraft und Geduld bei der bewältigung deiner ganz persönlichen Probleme wünsche ich dir
Chris
Kinder sind uns als Lehen gegeben, wir müssen sie sorgfältig behandeln