Close to crazy

In diesem Forum geht es um das Thema Bettnässen bei Kindern und Erwachsenen.

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Close to crazy

Beitrag #1 von CloseToCrazy » 10 Mai 2017 10:19


Hallo Ihr Lieben,

ich bin 28 Jahre und seit 1,5 Jahren nächtliche Bettnässerin.
Tagsüber ist alles super, kann den Urin auch sehr lange halten. Ich war bis Feb. 16 mit einem sehr guten Schlaf gesegnet und hatte auch in der Kindheit nie Probleme damit. Nach einem schlimmen Streit mit der Familie trat es zum ersten Mal auf. Viele haben gesagt "das ist deine Psyche" usw... na gut, dachte ich, dann geb ich mir halt ein bisschen Zeit vielleicht gibt es sich dann wieder - das tat es nicht.
Mittlerweile habe ich eine lange Arztodyssee hinter mir, Schlaflabor, Neurologie, Gynäkologie... jeder sagt mir ich sei gesund. Auch Blutentnahmen waren immer unauffällig.
Beim Urologen habe ich eine Medikament bekommen, weil raus gefunden wurde (von mir) das der ADH Spiegel sehr niedrig ist. Mit dem Medikament wurde es nur noch schlimmer! Meine Psyche geht es eigentlich ganz gut, kann mich nicht beklagen, daher glaube ich nicht das es daran liegt. Es tritt jede Nacht auf, mal schlimm, mal weniger schlimm. Wenn es auf tritt dann geht es immer einher mit Herzrasen und ich zapple ganz wild herum. An Träume kann ich mich nicht erinnern, so dass ich da einen Anhaltspunkt für evtl. Psychische Probleme hätte. Hab mir bereits viel Ruhe gegönnt und werde auch den Sommer über zuhause bleiben. Weil mit Arbeit kann ich das momentan nicht kombinieren. Hat vielleicht jemand eine Idee, was mir helfen könnte oder wo ich noch um Rat fragen könnte?
Herzlichen Dank vorab :-)
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Re: Close to crazy

Beitrag #2 von Mylenium » 10 Mai 2017 19:36


Naja, Schlafstörungen gehen ja eher ins Unterbewußtsein, dass muss mit deiner steuerbaren Psyche tagsüber nichts zu tun haben. Ein Mangel an Träumen und REM-Aktivität kann aber schon Probleme verursachen. Das ist ja letzten Endes die "Müllabfuhr" des Unterbewußtseins, in der Dinge verarbeitet werden. Sofern du keine Medikamente nimmst, die das verursachen, wäre das schon mal in Frage zu stellen und bedarf möglicherweise einer Abklärung und psychologischen Betreuung. Davon abgesehen könnte dich das Ereignis auch so mehr mitgenommen haben, als du selber glaubst. Das können ganz reale Angstattacken sein.

Auch solltest du vielleicht mal die viele "Ruhe" durch strukturierte Abläufe, bei denen du bewusst (positiven) Stress auslöst, auflösen. Es gibt ja neuere Studien, die z.B. bei Depressionen Schlafentzug einsetzen, um die Steuerungsfunktionen wieder in den Griff zu bekommen. Vielleicht hilft es dir, mal bis spät abends bis zur totalen Erschöpfung zu stricken oder so... Ich selbst bin krankheitsbedingt auch ständig müde und erschöpft und versuche sowas auch so gut, wie es eben geht, umzusetzen, um nicht in diese Abwärtsspirale zu kommen, wo man dann erst recht dauer-depri wird - auch wenn es schwerfällt.

Auf organischer Seite gibt es sicher viele Möglichkeiten. Könnte eine Form von Epilepsie sein, die vielleicht schon immer da war, aber erst durch das traumatische Ereignis getriggert wurde. Auch würde ich Herzrhytmusstörungen nicht ausschließen, selbst wenn das schon (teilweise) überprüft wurde. Manchmal gibt es da komische Feedbackbeziehungen, wo sich das gegenseitig aufschaukelt, also z.B. Blutdruckschwankungen Nervenreaktionen auslösen die dann wiederum den den Herzschlag verändern. Im somatischen Bereich werden auch gerne alle Sachen mit Darm und Magen gern genommen. Vielleicht hast du einfach irgendwelche Krämpfe im Schlaf, die dann auch den ganzen Unterleib anspannen und du dadurch die Kontrolle verlierst.

Wie gesagt, das sind alles nur Ideen basierend auf meinem medizinischen Halbwissen und ein paar eigenen Erfahrungen. Ganz allgemein denke ich, dass du das Problem aktiver angehen solltest. Es klingt so, als ob du dich zu sehr drauf verlässt, das das alles wieder von alleine besser wird, was gerade bei psychischen Problemen eher das Gegenteil bewirkt - sie verfestigen sich. Sofern das Problem mit deiner Familie noch besteht, wäre es vielleicht auch hilfreich, mit einem Familientherapeuten an einer Lösung zu arbeiten. Dann verflüchtigen sich möglicherweise auch deine anderen Probleme ganz nebenbei...

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Re: Close to crazy

Beitrag #3 von CloseToCrazy » 10 Mai 2017 22:07


Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Ich nehme mir die Zeilen zu Herzen und denke noch mal darüber nach. Morgen steht noch mal ein Termin mit einem Neurologen an und am Freitag ein weiterer Termin mit dem Urologen. Da werde ich das auch ansprechen was du geschrieben hattest. Bei einer Psychologin war ich auch 6x gewesen aber die konnte für mich leider nichts tun, weil ich tagsüber ganz normal bin, nur müde.

Herzlichen Dank noch mal und liebe Grüße
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Re: Close to crazy

Beitrag #4 von Cveta » 15 Mai 2017 12:18


CloseToCrazy hat geschrieben:Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Ich Bei einer Psychologin war ich auch 6x gewesen aber die konnte für mich leider nichts tun, weil ich tagsüber ganz normal bin, nur müde.

Her


Hallo ClosetoCrazy,

bei mir fing das so an, stänig ausgebrannt und müde vom nächtlichen Aufstehen. Ich zog mir dann einen Windel an und war nicht mehr müde.

LG Cveta
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